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Erhaltung RBDe 4/4 II

Ein Projekt aus der Region der Raiffeisenbank Luzerner Hinterland

Helfen Sie mit bei der Erhaltung des lezten Pendelzug-Typs, dem RBDe 4/4 II (auch Privatbahn- NPZ genannt) im Emmental!

Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt das historische Erbe der Eisenbahn im Emmental zu erhalten, pflegen und der Nachwelt betriebsfähig zu erhalten.
Die Züge des Typs RBDe 4/4 II oder neuer RBDe 566 II sind die letzte Generation Pendelzüge des Emmentals. Sie verschwinden nun nach und nach aus dem laufenden Betrieb, der letzte per Ende 2024. Aus diesem Grunde haben wir, das sind einige Mitglieder des Vereins Pendelzug Mirage (VPM), uns dazu entschieden, einen Zug für die Nachwelt zu erhalten. Dies ist mit grossem (vordergründig finanziellem) Aufwand verbunden, den wir ohne Sie nicht bewerkstelligen können. Helfen Sie uns also dabei und leisten alle einen kleineren oder grösseren Beitrag!

CHF 17’196
CHF 14’000
Mindestbetrag
CHF 27’000
Wunschbetrag
133
Unterstützungen

Kosten und Kostenpunkte bei der Eisenbahn

Joel Flückiger
Joel Flückiger
16. Dezember 2024

Bei der Eisenbahn ist sowohl die «Gefässgrösse» und damit die Dimensionen etwas grösser als zum Beispiel auf der Strasse. Alleine der Triebwagen unseres Zuges bringt 72 Tonnen auf die Waage, was rund 50 Personenautos entspricht. Auch die Länge ist mit 25 Meter pro Fahrzeug etwas zu lang für die meisten Hausgaragen… Dafür ist auch die Transportkapazität um ein Vielfaches grösser. Entsprechend ist auch der Energiebedarf höher. Alles ist massiver gebaut und, auch aufgrund des Alters, nicht im normalen Handel zu beziehen. Dies beginnt mit der Fahrdrahtspannung von 15'000 Volt (65mal höher als aus der normalen Haushaltssteckdose) und insbesondere die Frequenz der Wechselspannung mit 16,7 Hertz (Polwechsel pro Sekunde) nur rund ein Drittel des normalen Netzes. Dies macht alles komplizierter.
Auch bei der Steuerspannung sind wir bei 36Volt Batteriespannung. Deutlich mehr als in üblichen Steuerungen, z.B. der Automobil- und Lastwagenindustrie mit 12 oder 24Volt. Auch dies macht die Ersatzteilbeschaffung nicht einfacher.

Weiter ist da das Gewicht, dass beispielsweise für einen Radwechsel oder gar Revisionen spezielle Infrastruktur benötigt. Dies beginnt bei Hebeanlagen, welche in der Regel 4 Böcke à 20 Tonnen Hebekraft erfordert und endet oftmals bei Hallenkranen, welche zumindest das Gewicht eines Antriebsdrehgestells von knapp 10 Tonnen heben können sollte.
Der RBDe 4/4II stand bis vor einer Woche noch im Regelbetrieb, wenn am Schluss auch nur noch in der Stosszeit. Dementsprechend ist Verschleiss vorhanden. Gerade die Abnutzung der Räder ist ein Thema; man bedenke dass die Auflagefläche je Radscheibe nicht grösser als ein kleiner Fingernagel ist. Beim Bremsen hat der Triebwagen durch Gleiten (Blockieren der Achsen) sogenannte Flachstellen erhalten. Wie der Name schon sagt, bedeutet dies, dass das Rad an einer oder mehreren Stellen nicht mehr schön rund ist. Je nach dem wie "lang" eine flache Stelle auf der Lauffläche ist, ist sie während dem Fahren - auch für Laien - gut hörbar.
Auch Belastungsbedingte Abnutzug, zB durch Ausbrüche (durch Materialverhärtung entstehende "Löcher") sind natürlich nicht selten.
Um das Rad wieder "rund zu kriegen", muss es regelmässig bzw bei Bedarf abgedreht werden. Dies wird bei einer sogenannten R0 gemacht, (R steht für Revision), meist auf einer Unterflurdrehbank. Bei einer R0 werden zudem die Bremsklötzesowie deren Spiel überprüft, allenfalls ausgewechselt und dem neuen, kleineren Raddurchmesser angepasst. Gleiches muss auch mit dem Zugsicherungssystem geschehen. Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt nämlich über die Anzahl Umdrehungen des Rades, wie beim Auto auch. Jedoch darf die Geschwindigkeit bei der Bahn, anders als im Strassenverkehr nicht einfach mal so um einige km/h abweichen. Denn die Züge sind heutzutage geschwindigkeitsüberwacht, damit sie nicht zu schnell in Kurven und über Weichen fahren.

Natürlich wird der Unterhalt nach bestem Wissen, vorhandener Erfahrung und insbesondere den geltenden Vorschriften ausgeführt. Trotzdem kann es zu nicht vorhersehbaren Schäden kommen, welche den ganzen Zug innert Sekundenbruchteilen für eine längere Zeit lahmlegt und hohe Kosten verursachen kann. Als Beispiel darf hier gerne der Defekt des Haupttransformators erwähnt werden, der unseren Mirage- BDe 4/4 II 201 (damals noch 82) für mehrere Monate ausser Gefecht gesetzt hat und die Kosten für Aus- und Einbau sowie für Reparatur und Revision des rund 9 Tonnen schweren Bauteils auf CHF 57'000.- zu stehen kamen.

Bilder: Erstes Bild zeigt eine Skizze eines Vollrad- Qerschnittes mit der Benennung der einzelnen Bereiche
Zweites Bild zeigt eine typische Flachstelle, die mitunter nicht nur den Lokführer ärgert und in grösserem Ausmass auch gefährlich werden kann.
Drittes Bild: Typische Ausbrüche auf der Lauffläche eines abgenutzten Profils.
Viertes Bild: Eine Achse des BDe 4/4 II 201 auf der Unterflur- Radsatzdrehbank in Oberburg. Die Bearbeitung der Radsätze erfolgt in eingebautem Zustand und spart somit viel Zeit und Kosten.

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Sehr guter Beitrag. Danke Hansueli

HK
Hans-Ulrich Kilchhofer
16. Dezember 2024 um 15:56

Lieber Hansueli Vielen Dank, freut mich zu hören. ☺️ Die Recherche war nicht ganz ohne, aber ich habe es gerne gemacht und dabei auch einiges neues dazugelernt. Gruss Joel

Joel Flückiger
Joel Flückiger
19. Dezember 2024 um 09:22

Nachfolgende Unterstützungen konnten am Projekt gewählt werden