Choreographieren ist komplexer als man denkt...
Das Licht im Saal erlischt, Musik erklingt und der Vorhang geht auf. Nun heisst es Bühne frei. Hinter den Kulissen einer Aufführung steckt viel mehr als nur Tanz. Alles muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und passen. Dafür braucht es stundenlange Vorbereitungen, welche mit Organisation und Disziplin zu erreichen sind.
Unsere zwei Choreographinnen leisten harte Arbeit und versuchen einen möglichst interessanten, verständlichen und geschmeidiger roten Faden durch das Stück zu führen.
Ein bestimmtes Musikstück löst beim Choreographen A andere Gefühle und Bilder aus als beim Choreographen B. Demzufolge nimmt jeder die Musik anders wahr und so entstehen verschiedene Endprodukte variierend von Künstler zu Künstler.
Ein themenorientiertes Entwickeln der Bewegungen gehört zu einem Unterkapitel des Choreographierens. Das Entwickeln der Bewegungen kann indirekt oder direkt geschehen. Mit der indirekten Methode wird der Choreograph vom Thema zu konkreten Bewegungen und Bildern inspiriert und diese Produkte werden dann „nur“ noch auf die Tänzer übertragen. Die Tänzer wissen nur so viel vom Thema, wie der Choreograph in den Trainings davon Preis gibt. Die indirekte Methode bringt die Gefahr, zu sehr zu diktieren, und die Tänzer können dann die Verbindung zwischen Thema und Bewegung nicht empfinden. Die Tänzer sind nur noch Ausführende. Unter der direkten Methode wird verstanden, dass der Choreograph den Tänzern keine Bewegungen vorgibt. Er ermutigt die Tänzer zu einem bestimmten Thema eigene Äusserungen zu entwickeln. Bei der direkten Methode hat der Choreograph die Aufgabe, die Tänzer klar und deutlich in das Thema einzuführen. Die Verwendung von Synonymen kann zum Verständnis des Themas führen. Mit Synonymen werden passende Wörter zum Thema der Choreographie gesucht, welche die Tänzer beim Umsetzen unterstützen. In der direkten Methode spielt der innere Raum eine sehr grosse Rolle, da der Ansatz beim Tänzer selbst liegt. Unsere Tänze bestehen aus beiden Methoden.