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Für unsere Jugendopernbühne wäre dieses Jahr ein Pausenjahr.
Es ist nun kurzfristig anders gekommen: Wir sind angefragt worden,
uns an einem Zwischennutzungsprojekt in einer Industriehalle mit
einem Opernprojekt – Aufführungen im kommenden September – zu
beteiligen. Wegen einer Häufung von baulichen und
bewilligungstechnischen Problemen weichen wir nun auf den
Gemeindesaal in Hausen a.A. aus. Als Favorit ist bei der Opernwahl
Le Chalet von Adolphe Adam, eine hierzulande vergessene Perle der
opéra comique (UA 1836)
hervorgegangen. Es gibt zurzeit die Solisten, ein fast komplettes
30 köpfiges Orchester und 25 Interessenten aus verschiedenen
Sparten, teilweise langjährige Mitstreiter.
Es geht darum, junge Künstler in ihrer frühen Karriere
zu unterstützen (sowohl Instrumentalisten als auch
Sänger).
Bei uns soll und darf Neues ausprobiert werden. Neugierde,
Engagement und Experimentierfreudigkeit sind ebenso gefragt wie
Streben nach Perfektion. Das gilt für (angehende) Sänger,
Dirigenten, Instrumentalisten, Korrepetitoren, Dramaturgen,
Regieassistenten, Techniker … (weibliche Form mitgemeint).
Bis auf wenige Ausnahmen haben wir (zur Aufführungszeit) kaum
bekannten Werken den Vorzug gegeben; wir erarbeiten gerne etwas
möglichst Eigenständiges.
Dieses Projekt bietet die einmalige Chance, eine hierzulande
vergessene Perle der opéra comique wiederzuentdecken und
junge Musiker weiterhin in ihrer Entwicklung zu
fördern. Viele Gesangsstudenten haben bei uns ihre erste
grössere Bühnenrolle gespielt, viele Instrumentalisten haben bei
uns das erste Mal in einer Oper mitgewirkt und alle Dirigenten bis
auf einen haben bei uns ihre erste Oper dirigiert.
Eine erfolgreiche Finanzierung wird es uns ermöglichen, die alten Partituren dieser Oper in der Schweiz wieder zu spielen, um die 10 Vorstellungen zuzulassen. Das Geld wird vollständig in den Erfolg des Projekts und seine technischen und logistischen Zwänge investiert.
Mengia Caflisch, Regie und Projektleiterin
Hugo Bollschweiler , Musikalischer Leiter
OpernHausen hat zwölf geglückte, fast immer ausverkaufte Opernproduktionen mit wachsenden Zuschauerzahlen (in der nahen Vergangenheit ca. 1700 in Scheunensaisons, ca. 2500, wenn in Fabrikhallen gespielt wurde) und – man darf sagen – bezauberten Zuschauern und zufriedenen Sponsoren hinter sich: 2001 Cimarosas Il matrimonio segreto, 2002 Haydns Il mondo della luna, 2003 Piccinnis La Cecchina oder La buona figliuola, 2004 Haydns Orlando Paladino, 2005 Salieris Falstaff, 2006 Carl Ditters von Dittersdorfs Doktor und Apotheker, 2007 Vicente Martín y Solers La capricciosa corretta, 2008 François-Adrien Boïeldieus La dame blanche, 2009 Bedřich Smetanas Hubička – Der Kuss, 2011 André Ernest Modeste Grétrys Richard, Cœur de Lion, 2012 Gaetano Donizettis L’elisir d’amore, 2015 Grétrys Guillaume Tell und 2018 Haydn La vera Costanza. Alle Projekte konnten zu rund 80% selbst finanziert werden.
Opern-Projekte im Rahmen von OpernHausen (Oper in Hausen am Albis) sind Gemeinschaftswerke. Nach planerischen und administrativen Vorarbeiten und wenigen musikalischen Proben ab Frühling wird die Aufführung einer meist wenig bekannten Oper jeweils in rund vier konzentrierten Einrichtungs- und Probewochen in der Sommerpause künstlerisch, technisch und betrieblich auf die Beine gestellt. Mit dieser zeitlichen Gliederung sind wir effizient – und oft lustvoll – vorangekommen. Aufgeführt wird jeweils im September.
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