300 statt 20 Eier in einem Jahr
Hühner können an sich über 10 Jahre alt werden. Der Überzüchtung wegen, ist jedoch die Lebenserwartung von Legehybriden aus der Massentierhaltung massiv tiefer. Da die körperlichen Ressourcen durch die Eierproduktion schneller verbraucht werden, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 3 – 5 Jahren.
Viele der ehemaligen Hochleistungslegehennen weisen Osteoporosesymptome auf (d.h. brüchige Knochen), da sie häufig kaum Tageslicht hatten. Diese Symptome lassen sich sehr gut durch Sonne (für die Vitamin D-Bildung) und Bewegung therapieren, was über Auslaufhaltung einfach möglich ist.
Von 20 auf 300 Eier pro Jahr
Von Natur aus würde eine Henne zwei Mal jährlich höchstens 12 Eier legen und diese ausbrüten. Nimmt man der Henne aber Eier aus dem Nest, wird sie neue Eier legen, damit ihr Nest voll ist. Diesen natürlichen Mechanismus nutzt die Eierindustrie aus, indem den Hennen einfach immer alle Eier weggenommen werden. In Hallen mit Tageslicht- und Wärmelampen wird ihnen zudem vorgegaukelt, es sei Frühling und somit Legezeit. Auch den Bruttrieb hat man schlicht weggezüchtet. Nur durch diese Massnahmen ist es möglich, dass eine Henne bis zu 300 Eier im Jahr legt, was eine extreme Belastung für sie darstellt.
Gelähmt für die Eierschale
Um die Eierschalen aufbauen zu können, wird den Knochen Kalzium entzogen. Dies ist neben der Bewegungseinschränkung eine der Ursachen für teils tödliche Krankheiten wie Käfiglähme, Osteoporose, Fettlebersyndrom. Ausserdem ist es ein grosser Stress für die Hühner, sich nicht für die Eiablage zurückziehen zu können; eine unbeschreibliche Tortur in der Massenhühnerhaltung.
Dies alles trägt, ebenso wie die sich durch die Massentierhaltung rapid vermehrenden Parasiten, dazu bei, dass viele Hennen noch vor der Schlachtung sterben.
Die Folge ist ein völlig ausgezehrter Hennenkörper: Das Kalzium, das für den Aufbau der Eierschalen benötigt wird, entzieht der Körper den Knochen. Diese werden folglich brüchig und für die Industrie unbrauchbar.
Bodenhaltung: Kein Auslauf und oft tödlicher Stress
Das Schweizerische Tierschutzgesetz garantiert den Hennen in Bodenhaltung nicht viel Platz. Je nach Haltungssystem dürfen sieben bis 17 Hennen pro Quadratmeter gehalten werden. Nur rund 20 Prozent des Bodens müssen eingestreut sein. Auslauf ist gesetzlich nicht vorgegeben.
Meist drängen sich mehrere Tausend Hühner in einem solchen Stall. Das überfordert die Tiere bei der arttypischen Bildung von Hierarchien und einer Hackordnung. So kommt es zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Das Gedränge löst bei Hühnern in Bodenhaltung massiven Stress aus – so massiv, dass er häufig sogar zum Tod der Tiere führt.
Wie in der Käfighaltung mangelt es den Hennen auch in der Bodenhaltung an Beschäftigung. Den Tieren steht kein Grünauslauf zur Verfügung. Natürliche Verhaltensweisen wie Futtersuche, Scharren, Kratzen und Picken können in einer solchen Haltung nur bedingt ausgeübt werden.
Ausstallung
Nach ca. 15 Monaten lässt die Legeleistung nach (statt 7, 6 Eier pro Woche), weshalb Aufwand (Futter, Arbeit, Anlage) und Ertrag (Zahlungsbereitschaft des Konsumenten für ein Ei) unter ökonomischen Gesichtspunkten das Töten der Tiere verlangt. Sie werden sogenannt ausgestallt, was bedeutet, dass die Hennen eingesammelt, zum Schlachthof transportiert und dort getötet, oder aber vor Ort z.B. in mobilen Vergasungsanlagen vergast und hernach in Biogasanlagen entsorgt werden.
Quelle: www.rettetdashuhn.ch