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Fundament Tenna Hospiz

Ein Projekt aus der Region der Raiffeisenbank Bündner Rheintal

Wir haben uns auf den Weg gemacht, Raum für eine Wohngemeinschaft mit hoher Kompetenz in Palliative Care und Sterbebegleitung zu planen und zu realisieren. Wir schaffen Wohneinheiten "zwischen Heim und Daheim" für Menschen, die pflegebedürftig werden. Damit können sie in vertrauter Umgebung bis zuletzt in Würde leben und in Frieden sterben.
Helfen sie uns ein starkes Fundament zu legen!

CHF 33’020
CHF 29’900
Mindestbetrag
CHF 92’000
Wunschbetrag
55
Unterstützungen

Hier bin ich nun zuhause

Othmar Ferdinand Arnold
Othmar Ferdinand Arnold
11. Dezember 2021

Seit zwei Monaten wohnen Abraham und Ursula in der "Alten Sennerei" in Tenna als Teil der dortigen Wohngemeinschaft. Sie führten gemeinsam während Jahrzehnten einen Berglandwirtschaftsbetrieb in der heutigen Gemeinde Safiental. Dieser wird nun vom Sohn geführt.

Dieses Jahr haben sie sich für einen Heimplatz umgeschaut. "Wir sind an zwei Orten auswärts Altersheime anschauen gegangen", sagt Abraham. "Dann meinte Ursula, sie gehe nach Tenna – und er könne auch mitkommen".

Das Paar bewohnt eine 2-Zimmer-Wohneinheit mit Blick auf die Kirche von Tenna und das Dorf. Im Hintergrund sehen sie den Grat des Heinzenbergs, weiter in der Ferne den Piz Beverin und das Bruschghorn. Alles vertraute Anblicke, denn ihre Leben sind zutiefst verwoben mit dem Safiental.

Es war ein grosser Schritt – mit einigen schmerzlichen Momenten – das vertraute Zuhause zurückzulassen und Platz zu machen für eine neue Generation auf dem Hof. Und doch bietet das neue Leben in der Wohngemeinschaft Vorteile. Beim ersten Kontakt mit den beiden habe ich abgeklärt, ob sie denn wünschen, noch selbständig zu kochen. "Nie mehr", meinte Ursula entschieden, "ich musste und durfte dies nun 60 Jahre jeden Tag machen". Sie werde es geniessen, diese Verantwortung nicht mehr tragen zu müssen. Und dennoch hilft sie gerne im Haushalt, sei es beim Rüsten oder beim Abwaschen. Und Abraham lernt neue Tätigkeiten in der gemeinschaftlichen Küche kennen.

Die beiden haben sich einen beschaulichen Alltag eingerichtet in der "Alten Sennerei". Der bequeme Sessel steht direkt beim grossen Fenster, von wo aus die Strasse, ein Teil des Dorfes und die Berge zu sehen sind. Wenn die Füsse einem nicht mehr so weit tragen mögen, da hilft ein Feldstecher und die luftige Höhe des Dachgeschosses, etwas davon wett zu machen! Sie machen kleinere Ausflüge im und ums Dorf, werden von Verwandten und Bekannten für Spaziergänge oder zum Essen eingeladen.

Einen grossen Wunsch hatte Abraham im Oktober ausgesprochen: Er möchte nochmals aufs Tenner Chrüz. Am Tag vor dem Wintereinbruch schafften wir das als 'Betriebsausflug' der Pflege-Wohngemeinschaft. Mit wehmütigem Blick stand er oben auf dem Aussichtspunkt, von wo er zurückblicken konnte auf den Ort, wo er geboren, aufgewachsen und ein Leben lang gewirkt hatte. Auch Ursula konnte den Ausflug geniessen, war sie doch viel zu Fuss in den Bergen unterwegs – sowohl in ihrer Heimat, wie auch auf anderen Kontinenten.

"Da bin ich nun zuhause" sagt Abraham mit freudigem Blick in der grossen Stube der "Alten Sennerei". Ein schöneres Kompliment können die Initianten des pflegegerechten Wohnraums für den letzten Lebensabschnitt im Safiental nicht kriegen. "Er werde nur noch einmal umziehen" meint er – und zeigt mit seinem Finger getrost himmelwärts.

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