Wenn der Traum vom Pumptrack einem keine Ruhe lässt und das Taschengeld nicht reicht, um dem Projekt den gewünschten Schub zu geben, braucht es Kreativität, etwas Beziehungen und viel, viel Durchhaltewillen.

Lars kommt nach den Sommerferien in die sechste Klasse. Er war schon früh begeistert von den Scooterfahrern, die an der Scooternight in Hofstetten jeweils ihre waghalsigen Stunts zeigen. Bei den Workshops in denen sie die Grundlagen zu ihren Tricks vermittelt haben, hatte er sich erste Inspirationen geholt. Die Pumptracks in Gempen und Muttenz hat er natürlich längst besucht. Selbst in den Ferien stehen Pumptracks immer wieder auf der familiären To Do Liste. Sei es der in Schüpfeim (auf dem Weg in die Skiferien im Sörenberg) oder der in Giswil (beim Campen).

Da ist es nur logisch, dass er sich – kaum war er letztes Jahr in die 5. Klasse gekommen – der Projektgruppe «Pumptrack Rodersdorf» angeschlossen hatte und sich seither sehr dafür einsetzt, dass er zustande kommt. Sein grosser Traum ist es einen eigenen Meter zu sponsern. Da das Taschengeld dafür natürlich hinten und vorne nicht reicht, hat er sich nun nach einer anderen Möglichkeit umgesehen, wie er Geld für den Pumptrack auftreiben kann.

Anstatt auch die letzte Ferienwoche nur auf der faulen Haut zu liegen oder in Mine Craft virtuelle Welten zu bauen, hat er beim Kundenmaurer David Wagner wegen eines Ferienjobs angefragt. David, der sich selber seit dem Mitwirkungstag 2020 mit der Projektgruppe von «Jugend Mit Wirkung» für den Pumptrack einsetzt war erfreut über das grosse Engagement von Lars, so dass er ihn gerne unter seine Fittiche nahm.

So konnte sich Lars einen Einblick in das Berufsleben verschaffen, und beim Handlangern viele neue Dinge lernen: z.B. wie man eine Schalung anfertigt, wie Betonfundamente gegossen, wie Wände oder Böden aufgespitzt und wieder zugeputzt werden oder wo all das Baumaterial herkommt.

Für einmal geht Bauen nicht mit der Tastatur und ein paar Mausklicks, sondern mit Pickel, Schaufel und Maurerkelle. Das ist zugegebenermassen ungewohnt anstrengend, dafür ist das Gefühl, wenn Lars abends im Bett liegt, umso befriedigender. Wenn er die Augen schliesst, sieht er sein Tagewerk noch einmal vor seinem inneren Auge und weiss sich seinem grossen Ziel – dem Pumptrack in Rodersdorf zu etwas mehr Schub für die Umsetzung verholfen zu haben – wieder ein Schritt näher. So lässt es sich gut einschlafen!