Warum Karate für "Behinderte"?
Die Frage taucht immer wieder auf: „weshalb Karate für „Behinderte?“. Meist stelle ich die Gegenfrage: warum nicht? Ja, warum nicht? Wir Menschen gehen immer davon
aus, dass gewisse Dinge nur für gewisse Menschen gedacht sind. Wir gehen davon aus, dass – wie bei unserem Beispiel – Karate für Menschen mit einer Behinderung nicht möglich ist.
Im letzten Jahr wurden wir von Plusport (Behindertensport Schweiz) nach Magglingen an den Behindertensporttag eingeladen. In der Halle wo die neusten Trendsportarten gezeigt wurden, durften wir den Besuchern
die Kampfkunst Karate näher bringen. Ich habe die Freude und Begeisterung dieser Menschen gesehen. Ob dies nun beim Klettern war (Klettern für Behinderte???), Diskuswerfen, Ringen (Ringen für Behinderte???)
oder eben Karate. Menschen im Rollstuhl mit starker körperlicher Beeinträchtigung kamen und waren selbst überrascht, dass sie mitmachen durften. Ich sah das Leuchten in den Augen und schlagartig wurde auch mir bewusst – es ist fast alles möglich, die Einschränkung findet nur in unserem Denken statt. Anstatt sich zu fragen, ob ein Mensch mit einer Be-hinderung dies oder das tun kann, könnte die Frage lauten: wie kann ich ein Training, eine Sportart anpassen? Nicht die Be-hinderung sollte im Vordergrund stehen, sondern die Frage, welche Ressourcen vorhanden sind.
Menschen mit einem Handicap sind für unsere Gesellschaft eine Bereicherung. Vielleicht müsste man eher sagen: Menschen mit besonderen Gaben oder Fähigkeiten Ihre Freude ist ansteckend und ich bin überzeugt, dass wir von ihrer Herzlichkeit lernen können.
Wir sind darauf angewiesen, dass möglichst viele von diesem Projekt erfahren – wollen wir doch allen Menschen mit Beeinträchtigung in der Schweiz, den Zugang zu Karate ermöglichen. Die Schweiz hat hier einiges aufzuholen!
Wir freuen uns, wenn ihr uns unterstützt – ob mit einer Spende, dem Weiterleiten unseres Newsletters oder teilen auf Facebook usw.!
Angelika