So spendet die Schweiz online
6,4 Millionen Franken – so viel Geld wurde im 2016 digital gespendet. Das brachte die Digital Fundraising Studie Schweiz 2017 ans Licht, die von der Organisation RaiseNow durchgeführt wurde. Wir präsentieren dir 5 spannende Fakten aus der Studie und wie diese mit Crowdfunding zusammenhängen.
Was beinhaltet die Studie?
Die Studie betrachtet nebst dem Spendenvolumen auch die Art der Spende, z.B. welche Zahlungsmittel verwendet werden, wie oft gespendet wird, etc. Sie kann also als sehr umfassend betrachtet werden. Für die Studie wird der Verwendungszweck der Spenden in sieben Kategorien unterteilt:
- Behinderung, Erkrankung und Gesundheit
- Entwicklungs- und Katastrophenhilfe
- Natur-, Umwelt-, Tier- und Heimatschutz
- Sozialhilfe und Menschenrechte
- Crowdfunding
- Politische Kampagnen / Initiativen
1. Digitale Spenden auf dem Vormarsch
Insgesamt wurden im 2016 über 230 Millionen Franken gespendet. Daran gemessen ist der Anteil digitaler Spenden mit 2.81% zwar immer noch sehr gering, jedoch ist er gegenüber dem Vorjahr um 10% gewachsen. Ein weiteres Wachstum scheint wahrscheinlich. Den grössten Zuwachs digitaler Spenden erhält unter anderem – du ahnst es – die Kategorie Crowdfunding.
2. Plastik ist das beliebteste Zahlungsmittel
Und wie spendet der Schweizer am liebsten? Kreditkarten und die Zahlungen via Postfinance sind die top Zahlungsmittel beim Spenden im Internet, dahinter folgt der Einzahlungsschein. Auch im Crowdfunding spenden Unterstützer am liebsten mit Kreditkarte. Die relativ jungen Zahlungsmittel PayPal und Twint gewinnen kontinuierlich an Bedeutung und eignen sich gut als ergänzende Zahlungsmittel. Das verdanken sie auch dem Crowdfunding. Das kleinste Volumen weisen Spenden per SMS auf.
3. Oh du Fröhliche..
Um die Weihnachtszeit pocht die soziale Ader bei Schweizerinnen und Schweizern besonders laut. Der klassische Spendenmonat ist und bleibt somit der Dezember. Auch bei der Wahl des Tages haben die Schweizer Spender eine klare Präferenz: der Dienstag. An Freitagen und übers Wochenende hat man dafür offensichtlich keine Zeit: Von Freitag bis Sonntag wird deutlich weniger gespendet. Und die Uhrzeit? Am meisten Spenden passieren um die Mittagszeit, über den Nachmittag gibt es einen kleinen Rückgang und dann wieder verstärkt in den Abendstunden bis 11 Uhr nachts.
4. Wiederholungstäter und Eintagsfliegen
Im traditionellen Spendenwesen finden sich viele Personen, die regelmässig für den gleichen Zweck, beziehungsweise die gleiche Organisation spenden. Personen, die einmalig spenden, holen gegenüber regelmässigen Spendern jedoch auf. Zu verdanken ist dies auch dem Crowdfunding, da diese Art von Spendensammeln stark auf Einmalspenden ausgerichtet ist. Da Crowdfundings projektbasiert sind, gibt es keinen Dauerauftrag (z.B. in Form einer Mitgliedschaft) wie bei der Unterstützung bei einer Hilfsorganisation.
5. Crowdfunding: Der Starter bestimmt die Spendenhöhe
Im Crowdfunding liegt die durchschnittliche Spendenhöhe bei Fr. 137.-. Damit weist diese Kategorie hinter Spenden für die Entwicklungs- und Katastrophenhilfe den zweithöchsten Wert aller Kategorien auf. Gemäss Studie hängt der Spendenbetrag im Crowdfunding stark davon ab welchen Betrag der Projekt-Starter den Unterstützern vorschlägt. Das Projekt trägt also massgeblich dazu bei wie viel gespendet wird.
Fazit
Crowdfunding hat einen grossen Einfluss darauf wie sich das digitale Spendenwesen in der Schweiz entwickelt. Das eröffnet sowohl den Unterstützern als auch den Organisationen neue Möglichkeiten Spenden zu sammeln und neue Leute anzusprechen. Auch für Zahlungsmittel ergeben sich Chancen: Twint, beispielsweise, ist eine einfache und unkompliziert Alternative zur Spende mit der Kreditkarte.
Da gibt es nur noch eins zu sagen: Ein Hoch auf die Schweizer Spendenfreudigkeit!
Die komplette Studie von RaiseNow findest du hier